Diplom-Designer Jan Weinmann

Lichtqualität und Farbwiedergabe bei LEDs

Im Vergleich: Gelbliches Licht und blasse Farben bei schlechter Farbwiedergabe, weißes Licht und satte Farben bei guter.

Wie zuvor beschrieben, sind LEDs eigentlich kleine „Leuchtstofflampen“. Wie gut dieser Leuchtstoff ist, bestimmt auch die Qualität des Lichts.

Aber: ist Licht nicht gleich Licht?

Nein – Sie kennen das fahle, kühle Licht von Straßenlaternen, in Parkhäusern oder Kellern. Hier brauchen Sie wirklich nur Licht, schauen sich aber keine Fotos an, essen nicht gemütlich und lesen kein Buch. Sie brauchen hier wirklich nur effektives Licht, um sich zu orientieren.

Hier geht es vor allem um die Farbwiedergabe (gut erklärt bei Wikipedia), die besonders gut bei Wikipedia erklärt wird. Abgekürzt kann man sagen, dass Sie eine hohe Farbwiedergabe ganz besonders wohlfühlen lässt. Farben erscheinen voll und satt, Essen sieht appetitlich aus, Haut hat einen gesunden Teint.

Angeben wird die Farbwiedergabe mit CRI in der Einheit Ra. Achten Sie auf einen hohen Wert. Alles unter 80 sollten Sie meiden, ein Wert von 90 oder höher wird aber richtig teuer (kann sich aber lohnen, um eine schöne Atmosphäre zu schaffen). Den Wert sollten Hersteller angeben.

Meistens erhalten Sie LED-Lampen mit einem Wert von 80 bis 85, was in der Regel ausreicht. Unser Auge gewöhnt sich an einige fehlende Farben. Einzig Digitalkameras lassen sich nicht so leicht austricksen, ein Grünstich und etwas blasse Farben werden Sie bei Fotos unter LED-Licht mit einem Farbwiedergabeindex unter 90 immer erkennen.

Der große Vorteil von LEDs: Sie sind robust und langlebig. Durch den technischen Fortschritt sind LEDs mittlerweile so hell geworden, dass sie sich auch für Beleuchtungszwecke einsetzen lassen.

Neben dem technischen Hintergrund aus diesen Kapiteln habe ich einen interessanten Einkaufsratgeber geschrieben, der Ihnen hilft, qualitativ hochwertige LED-Lampen auszuwählen und Fehlkäufe zu vermeiden.

Kalt oder warm? Farbtemperatur

Weißes Licht kann eine Temperatur haben. Wir fühlen sie nicht, sehen sie aber. Angegeben in Kelvin (K) sagt uns der Wert, ob das Licht gemütlich „gelblich“ ist oder aktivierend „bläulich“.

Eine Glühlampe hat 2700 K,
eine Kerze nur 2000 K,
das Tageslicht hat 5000-6500 K, je nach Uhrzeit.

Im Wohnbereich sollten Sie kühleres Licht über 3000 K unbedingt vermeiden, das wirkt ungemütlich, fällt bei gemischten Lampen auch sehr auf, Sie sehen die Unterschiede deutlich.

Das gesamte weiße Lichtspektrum: Wohnlich ist es im Bereich von 2500 bis 3000 K. (CC BY-SA 4.0 Bhutajata)

Kaltweiße LEDs (über 3000 K, üblicherweise 4500 K oder noch kälter) sind sehr günstig herzustellen und finden sich daher vor allem in Billigprodukten. Im Wohnumfeld gibt es für sie quasi keine Daseinsberechtigung.

Beachten Sie daher unbedingt die Angabe der Hersteller. Auch hier gilt: Wird nichts verraten, lassen Sie lieber die Finger davon. Ein Blick zu Wikipedia lohnt sich für weitere Informationen.

Zwischen der Farbwiedergabe und der Farbtemperatur besteht übrigens ein Zusammenhang: Eine sehr gute Farbwiedergabe über 90 lässt sich nicht mit Leuchtmitteln mit einer sehr geringen Farbtemperatur (rötliches Licht, unter 2500 K) erzeugen, da hier zu wenig blaues/kurzwelliges Licht enthalten ist, um alle bläulichen Farben richtig darstellen zu können.

Weiterlesen zum technischen Hintergrund:

· Wie funktionieren LEDs und wieso sparen sie Strom?