Diplom-Designer Jan Weinmann

Warum brennen LEDs nicht durch?

Eine LED-Lampe hat viele Vorteile gegenüber anderen Leuchtmitteln: sie ist unglaublich robust. Im Vergleich stimmt das sogar.

Zwei Dinge, die die Lebensdauer von LEDs beeinflussen, sind der Lichtstromrückgang und die allgemeine Lebendauer im Betrieb:

Lichtstromrückgang

Der Lichtstromrückgang beschreibt das »Dunklerwerden« der LED-Lampe im Laufe des Betriebs. Dazu eine vereinfachte technische Erklärung:

LED mit gelbem Leuchtstoff. Rechts ist dieser entfernt, darunter in weiß der eigentliche LED-Chip.
LED mit gelbem Leuchtstoff. Rechts ist dieser entfernt, darunter in weiß der eigentliche LED-Chip.

LED-Chips leuchten nicht weiß, sondern in einer bestimmten Farbe. Für weißes Licht aus einer LED-Lampe verwendet man in der Regel blau leuchtende LED-Chips, die auch Licht im unsichtbaren UV-Bereich abstrahlen. Diese Chips werden dann mit einem Leuchtstoff überzogen, der das UV-Licht in ein sichtbares gelbes Licht umwandelt. Somit strahlt die gesamte LED-Lampe anschließend blaues und gelbes Licht ab, das für uns weiß aussieht.

Leuchtstoffe kennt man auch aus Leuchtstoffröhren, die sich diese Problematik nun mit weißen LEDs teilen: Leuchtstoffe altern im Laufe des Betriebs, dadurch werden sie nach und nach dunkler.

Die Alterung betrifft allerdings auch den LED-Chip selbst. Dieser altert ebenfalls und wird dunkler. Sind die Alterungsprozesse von LED-Chip und Leuchtstoff nicht aneinander angepasst, wird die gesamte LED-Lampe nicht nur immer dunkler, sondern verändert auch ihre Lichtfarbe.

Je nach LED-Qualität leuchtet die Lampe beispielsweise nach 20.000 Betriebsstunden nur noch mit 70 % ihrer Helligkeit. Auch wenn die Lampe dann noch nicht kaputt ist und komplett ausfällt, so kann das für Bereiche, in denen eine Beleuchtungsstärke vorgeschrieben ist, kritisch werden – die LED-Lampe muss dann bereits vor ihrem Ausfall getauscht werden.

Die allgemeine Lebensdauer

Lebensdauer-Angabe mit ergänzendem Hinweis: 25 Jahre bei 0–2,7 Stunden Betrieb am Tag.
Lebensdauer-Angabe mit ergänzendem Hinweis: 25 Jahre bei 0–2,7 Stunden Betrieb am Tag.

Mehrere Jahrzehnte sollen sie halten, 25 Jahre oder sogar 40 Jahre sind oft gesehene Angaben für die Lebensdauer einer LED-Lampe. Doch hier muss man das Kleingedruckte beachten: Diese Angaben müssen immer mit einer Beschreibung ergänzt werden. So werden bei einigen Lampen beispielsweise 25 Jahre Lebensdauer erreicht, wenn sie »zwischen 0 und 2,7 Stunden pro Tag« leuchten.

Wird diese angegebene Brenndauer überschritten, kann bei vielen LED-Lampen die Lebensdauer schnell sinken, denn durch die im Betrieb entstehende Hitze altern LED-Chips und Vorschaltgeräte besonders schnell. Eine doppelte Brenndauer verkürzt im Idealfall die Lebensdauer um die Hälfte, oftmals aber noch viel mehr.

Ein ausführlicheres Kapitel widmet sich der Schalthäufigkeit, die die Lebensdauer einer LED-Lampe beschreibt und ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist.

Weiterlesen:

· Sind LED-Lampen wirklich alle stromsparend?
· Wie heiß werden LED-Lampen wirklich?
· Haltbarkeit I: Sind LEDs wirklich unzerstörbar?
· Haltbarkeit III: kann man LEDs so oft schalten, wie man will?

Neben den Hilfestellungen aus diesen Kapiteln erkläre ich Ihnen auch einige technische Hintergründe, für das Feintuning und noch mehr Einblicke in diese faszinierende Beleuchtungstechnik.